Samstag, 2. Februar 2019

Das Paket - Sebastian Fitzek


  Eckdaten:
Das Paket von Sebastian Fitzek
Psychothriller, 368 Seiten 
Droemer Verlag, 26.10.16
10,99 € bei Weltbild

 Zitate: 
"Sein Gehirn mit dem eigenen Gehirn verstehen zu wollen, war in etwa so erfolgsversprechend wie der Versuch eines einarmigen Chirurgen, die eigene Hand wieder anzunähen." S. 142
"Nur wer innerlich gesammelt und im Gleichgewicht sei, so meinen die Künstler des Zen, könnte einen ausgewogenen Kreis malen." S.309
Es gibt einen Auslöser und einen Grund für eine Lüge, das ist nicht das selbe. 


Inhalt:
Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den 'Friseur' nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der 'Friseur' könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus
am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie
noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt.

Meine Meinung:
Wer einen guten Krimi lesen will, dem ist das Buch zu empfehlen. Wer einen guten Fitzek lesen will, der greift doch eher zu einem der anderen Werke.
Das Paket ist nun schon das 5. Buch das ich von Fitzek gelesen habe und leider muss ich sagen, ist es auch das schlechteste. Natürlich ist diese Rezension eher "Meckern auf hohem Niveau" aber das Buch ist für Fitzek Fans wohl eher eine Enttäuschung. Der Autor wird von vielen vor allem für seine spannenden Wendepunkte gelobt, die selbst der aufmerksamste Leser nicht kommen sieht. Dieses Buch jedoch war leider überladen davon. Mit der Protagonistin zusammen (welche eine sehr unzuverlässige Erzählerin abgibt, da sie das halbe Buch über unter Medikamenten steht und ihre Wahrnehmung anzweifelt) versuchen wir raus zu finden wer der Täter eines Verbrechens ist. Dabei wird jede, ausnahmslos jede Figur in dem Roman nacheinander verdächtigt. Irgendwann wird man dem müde und es ist einem schon fast egal wer es nun war. Man ist eher damit beschäftigt erstmal raus zu finden, was mit der Protagonistin nicht stimmt. Im negativen Sinne. Natürlich ist das Buch spannend, ja. Aber die Spannung wird nicht bewusst eingesetzt. Was an dem Buch sehr gut war: die Grundstruktur. Wie wir es von Fitzek kennen wird die Geschichte nicht von vorne nach hinten erzählt, sondern wir müssen erst rausfinden wer uns nun was, aus welcher Zeit erzählt. Dieses Puzzle zusammen zu setzen war weitaus interessanter als die Handlung an sich. Letztendlich kann man als Fitzek Fan wohl sagen: Wer einen guten Krimi lesen will, dem ist das Buch zu empfehlen. Wer einen guten Fitzek lesen will, der greift doch eher zu einem der anderen Werke. 
⭐⭐⭐