Eckdaten:
Das Paket von Sebastian Fitzek
Psychothriller, 368 Seiten
Droemer Verlag, 26.10.16
10,99 € bei Weltbild
Zitate:
"Sein Gehirn mit dem eigenen Gehirn
verstehen zu wollen, war in etwa so erfolgsversprechend wie der Versuch
eines einarmigen Chirurgen, die eigene Hand wieder anzunähen." S. 142
"Nur
wer innerlich gesammelt und im Gleichgewicht sei, so meinen die
Künstler des Zen, könnte einen ausgewogenen Kreis malen." S.309
Inhalt:
Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den 'Friseur' nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der 'Friseur' könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus
am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie
noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt.
Meine Meinung:
am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie
noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt.
Meine Meinung:
Wer einen guten Krimi lesen will, dem ist das Buch zu empfehlen.
Wer einen guten Fitzek lesen will, der greift doch eher zu einem der
anderen Werke.
Das Paket ist nun schon das 5. Buch das ich von Fitzek gelesen habe und leider muss ich sagen, ist
es auch das schlechteste. Natürlich ist diese Rezension eher "Meckern
auf hohem Niveau" aber das Buch ist für Fitzek Fans wohl eher eine
Enttäuschung. Der Autor wird von vielen vor allem für seine spannenden
Wendepunkte gelobt, die selbst der aufmerksamste Leser nicht kommen
sieht. Dieses Buch jedoch war leider überladen davon. Mit der
Protagonistin zusammen (welche eine sehr unzuverlässige Erzählerin
abgibt, da sie das halbe Buch über unter Medikamenten steht und ihre
Wahrnehmung anzweifelt) versuchen wir raus zu finden wer der Täter eines
Verbrechens ist. Dabei wird jede, ausnahmslos jede Figur in dem Roman
nacheinander verdächtigt. Irgendwann wird man dem müde und es ist einem
schon fast egal wer es nun war. Man ist eher damit beschäftigt erstmal
raus zu finden, was mit der Protagonistin nicht stimmt. Im negativen
Sinne. Natürlich ist das Buch spannend, ja. Aber die Spannung wird nicht
bewusst eingesetzt. Was an dem Buch sehr gut war: die Grundstruktur.
Wie wir es von Fitzek kennen wird die Geschichte nicht von vorne nach
hinten erzählt, sondern wir müssen erst rausfinden wer uns nun was, aus
welcher Zeit erzählt. Dieses Puzzle zusammen zu setzen war weitaus
interessanter als die Handlung an sich. Letztendlich kann man als Fitzek
Fan wohl sagen: Wer einen guten Krimi lesen will, dem ist das Buch zu
empfehlen. Wer einen guten Fitzek lesen will, der greift doch eher zu
einem der anderen Werke.
⭐⭐⭐